Magazin

1997/98

Von 1979 bis in die 1990er-Jahre malte und zeichnete Klaus Heid Bilder im klassischen Leinwand-Format, auf Papier oder Holz. Während die Produktion kontinuierlich wuchs, stagnierte der Verkauf. Das Magazin, in dem die Kunstwerke aufbewahrt wurden, erreichte seine Kapazitätsgrenze.

Es gab zwei Möglichkeiten: Einen neuen Lagerraum anzumieten oder das Magazin selbst zum Kunstwerk zu erklären. Machte es Sinn, die Bilderproduktion immer weiter fortzusetzen ohne dass absehbar war, ob die Produkte am Markt Käufer finden würden? Oder war ein radikaler Schnitt angebracht, der ein kritisches Licht auf eine expandierende künstlerische Produktion wirft? Eine Kunstproduktion, die wie eine Metapher erscheint für eine vermeintlich grenzenlos wachsende kapitalistische Güterproduktion.

„Kunst goes Recycling“ war die Idee, mit der das Magazin 1997 im Kunstverein Siegen präsentiert und sein Inhalt nach Beendigung der Ausstellung mit einem Industrieschredder zerkleinert wurde. Der bunte Restemix aus Papier, Leinwand und Holz wurde zu Spanplatten gepresst und zu Möbeln und Ausstellungsmodulen weiterverarbeitet, die ein Jahr später in der Ausstellung „Archiv X“, O.K Centrum für Gegenwartskunst Linz gezeigt wurden.

Presse:
„Bilder zerstören kann auch Kunst sein.“ (Westfälische Rundschau)
„Was wäre zu sehen, wenn was zu sehen wäre?“ (Siegener Zeitung)